Das Passivhaus ist - anders als herkömmliche Gebäude - durch die Ausnutzung physikalischer Zusammenhänge an die individuelle klimatische Umgebung und Nutzungsstruktur angepasst. Es regelt seinen Energiehaushalt gewissermaßen eigenständig - also "passiv", und sorgt so neben geringstem Energieverbrauch jederzeit für ein gutes Raumklima.

Neben der geschichtlichen Entwicklung, behandelt dieses Modul maßgeblich die Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit Passivhäusern und stellt die grundlegenden Parameter die bei der Planung zu berücksichtigen sind dar.

Die verschiedenen zu vermeidenden bauphysikalischen Wärmebrücken eines Gebäudes, stellen innerhalb der Planung und Bauausführung ein immer wiederkehrendes Problem dar. Die luftdichte Gebäudehülle von Passivhäusern erfordert somit eine sorgfältige Abdichtung zwischen den verschiedenen Bauteilen und Anschlüssen. Sämtliche Systemkomponenten müssen aufeinander abgestimmt sein und ungewollte Luftströmungen vermieden werden. Dabei werden zertifizierte Bausysteme eingesetzt, welche ein wärmebrückenfreies Passivhaus liefern und die Gefahr von Bauschäden verringern.

Das Thema „Grundsätze von transparenten Außenbauteilen von Passivhäusern“ wird unter den bauphysikalischen Gesichtspunkten der Wärmeübertragung sowie der solaren Gewinne genauer untersucht und erläutert. Hierbei ist die Gewinnoptimierung durch den Einfluss von Fensterflächen, Orientierung und Verschattung durch die Aspekte des Sonnenschutzes, Überhitzung und geeignete Lüftungsstrategien besonders zu beachten. Des Weiteren werden detailliert die Besonderheiten von Passivhausfenstern anhand der notwendigen Anforderungen des Passivhausstandards gegenübergestellt.

Die Haustechnik ist eine wesentliche Komponente jedes Passivhauses. Neben Kenntnissen über die Lüftungsanlage erwerben die Teilnehmer dieses Moduls vor allem Detailwissen über einzelne Wärmeerzeuger für Passivhäuser und wie sie diese in ein geeignetes Haustechnikkonzept einbinden.

Neben der Darstellung geeigneter Anlagentechniken, werden gleichermaßen Systemergänzungen zur Wärmegewinnung und Warmwasserbereitung aufgezeigt.

Unter den Gesichtspunkten der Formulierung von Ausschreibungstexten bzw. der korrekten Vergabe und Abrechnung der jeweiligen Gewerke, werden standardisierte Methoden vermittelt und praktisch dargestellt, bei der ein Bauprojekt durchgängig von der technischen Planung bis hin zur Abrechnung begleitet wird. Es werden unterschiedliche Fragestellungen erarbeitet, welche als Lernerfolgskontrolle abgefragt werden können und/oder als Abschlusstest von den Teilnehmern bearbeitet und im Anschluss korrigiert werden.

Das Modul beschäftigt sich unter anderem mit den Herausforderungen in der Praxis des Passivhausbaus. Die Teilnehmer erwerben Kenntnisse im Umgang mit der Ausschreibung passivhausgeeigneter Komponenten, welche Konfliktpotenziale häufig im Laufe der Bauausführung auftreten können und wie man diesen begegnet. Weiterhin werden das optimale Nutzerverhalten, die Qualitätssicherung sowie entsprechende Fördermaßnahmen kritisch gegenübergestellt.

Innerhalb dieses Lernpfades werden Sanierungsmöglichkeiten im Gebäudebestand unter Einhaltung der Energieeinsparverordnung mit Nutzung moderner Passivhauskomponenten behandelt. Dabei werden die jeweiligen Vorteile moderner Passivhauskomponenten auch als gesamtheitliches Konzept erläutert. Aufgrund der technischen und planerischen Schwierigkeiten beim Bauen im Bestand, werden typische baukonstruktive Konflikte und Lösungswege dargestellt.